Kreta 2.10. bis 16.10.2013

Das Gegenteil von Reisen

Reisen kann man das ja nun wirklich nicht nennen. Wir zuckeln von einem Strand zum nächsten. Fahren vom Südwesten in den Nordwesten und dann wieder in den Südwesten. Vom Ankunftshafen auf Kreta in Kissamos nach Elafonisi, Falassarna, Paleochora. Alles vertraute Orte, vertraute Strände, vertraute Lokale. Jeder Strand auf eigene Weise schön, jeder anders. Jeder Strand so gelegen, dass wir nahe am Meer übernachten können, oft haben wir einen Platz auf dem Strand für uns allein und immer ist das Hinterland beeindruckend.


Standplatz ElafonisiStandplatz Paleochora


Standplatz Falassarna 1Standplatz Falassarna 2


Bruno StrandBruno Strand Felsen


Ziegen ElafonisiHinterland Elafonisi



Unruhige Erde, ruhiges Leben


Erdbeben

Die einzige Aufregung dieser Tage ist ein Erdbeben, das immerhin die Stärke 6,5 erreicht. Wir sind gerade an einem Kiesstrand, als das Handtuch unter Brunos Füßen sich plötzlich ganz teigig anfühlt und ich Wellenbewegungen in den Steinen spüre.

Das Erdbeben ist aber auch wirklich die einzige Beunruhigung im Süden Kretas in dieser Zeit der Nachsaison. Sonst ist alles ganz ruhig. Der Blick fällt auf das Detail.

Auf ein Schild an einer Busstation, das in speziellem Englisch empfiehlt sich die Füße vor Besteigen des Busses zu reinigen. Auf einen Lastwagen, der in einem kleinen Gässchen so nahe an der Taverne vorbeifährt, dass es von Vorteil ist, nicht in der ersten Reihe zu sitzen. Das ist so typisch griechisch, wie der Besuch einer Ziege in einer anderen Taverne.


Taverne NachsaisonBusstation


Lastwagen vor TaverneZiege vor Lokal



Altgriechisch - Neugriechisch

Altgriechisch: Ein Grieche parkt mit seinem Auto. Den Motor lässt er laufen, die Klimaanlage auch. Die Autofenster sind offen. Der Grieche erledigt gemütlich seine Einkäufe. Benzin ist hier mit fast zwei Euro pro Liter offensichtlich immer noch zu billig.

Neugriechisch: Ein kleines Mädchen streichelt einen Hund, der im Cafe auf einem Stuhl sitzt. Ein Hund auf einem Sessel in der öffentlichkeit, - das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Genauso undenkbar wie Griechen, die nicht halbvolle Teller im Lokal zurücklassen, sondern die Reste ihrer Speisen in Tuppers nach Hause tragen.


Auto mit KlimaanlageKind mit Hund



Flucht vor Blutrache

Auf jedem Grab auf dem Friedhof von Anidri steht derselbe Familienname: Vardoulakis. Die Menschen, die hier begraben sind, sind Nachkommen der zwei Brüder Vardoulakis aus Chora Sfakion, die einst vor der Blutrache geflüchtet waren und den Ort Anidri gründeten haben. Bis einige Deutsche, Franzosen und Engländer hier ihre Ferienhäuser gebaut haben, lebten fast nur Vardoulakis in Anidri.


GrabGräber




Der Anstieg von unserem Standplatz am Meer durch die Schlucht hinauf nach Anidri ist jede Schweißperle wert. Dort oben führt Simone, eine Deutsche, mit ihrem griechischen Mann die Taverne "Sto Scholio", eine der besten Tavernen Kretas. Schweinefleisch mit Paprika in Orangensauce und Fleischbällchen mit Pinienkernen und Rosinen. Kleine Zwiebel mit Chilli und Zimt.


Bruno schwitztLandschaft Anidri


SpeisenTaverne Anidri


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