Kalbarri und Shark Bay 12.11. - 21.11.2014 (Western Australia)
Der Kälte entfliehen
Die kleinen Biester sind unsere Begleiter auf vielen Wanderungen. Je wärmer es wird, desto mehr nerven die Fliegen. Dabei sind wir selber schuld.
Im Süden, wo es beinahe österreichische Novembertemperaturen hatte und nachts bis auf 4°C hinunter ging, war es uns zu kalt und wir sind in den wärmeren Norden gezogen. Jetzt haben wir über 30 °C - und Fliegen.
Aber wir haben hier, 700 Kilometer nördlich von Perth, auch die wunderschöne Küstenlandschaft des Kalbarri Nationalparks.
Im Gegensatz zu den schroffen Küsten Kalbarris hat das Innere des Nationalparks etwas Sanftes und Weites. Hier sind die Schluchten nicht so eng, wie in anderen Gegenden Australiens. Als ob der Fluss sich sein Bett spielerisch in die Landschaft gegraben hätte.
Ein besonderer Platz
Wir sind sicher schon auf schöneren Übernachtungsplätzen gestanden. Aber dieser hier in der World Heritage Area Shark Bay ist schon sehr australisch.
Trinkwasser gibt es nur aus einer großen Regentonne, die von Wasser der Dachrinnen gespeist wird. Eine alte Tanksäule erinnert an die Farm, die früher hier stand.
Die Chefin des Campingplatzes ist wortkarg, eine mürrische Ausgabe von Crocodile Dundee. Im kleinen Geschäft, das zum Platz gehört, verkauft ein Chinese gefrorenes Toastbrot und chinesische Billigsouvenirs. Rexona-Deos stehen neben ein paar Dosen Fertigsuppe und verstaubten Schokoladeriegeln.
Außer uns verschlägt es um diese Jahreszeit nur wenige Touristen und ein paar australische Fischer hierher. Eine angenehme Trägheit liegt über dem Platz.
Wahrer Luxus ist das Spa des Platzes. Das Wasser ist bräunlich rot, was aber wahrscheinlich nur seinem hohen Eisengehalt zu verdanken ist. Dafür ist es sehr warm.
Vermutlich kommt es tief aus dem artesischen Becken unter dem Festlandsockel Australiens geholt. Vor acht Jahren haben wir schon einmal in einer Hot Tub in der Nähe gebadet.
Der Iveco bekommt ein wenig Sand unter die Räder, Bruno tobt sich in der neuen Outdoorküche aus, wir beginnen eine Reise ganz ohne Zeitdruck. Und weil wir viele der klassischen Touristenattraktionen schon bei früheren Australienreisen gesehen haben, sind wir auch diesbezüglich ganz entspannt unterwegs.
Nicht weit von unserem extracoolen Standplatz liegt Monkey Mia, wo wir vor Jahren Delphine gestreichelt haben. Dieses sehr touristische Vergnügen reicht einmal. Dieses Mal spazieren wir am Strand entlang, der übersät ist mit Billionen kleiner, weißer Muscheln. Darüber liegt angeschwemmtes Seegras, das nirgends auf der Welt in so große Mengen wächst, wie hier in der Bucht von Nanga Bay, unweit von Denham. Deshalb lieben Seekühe diese Gegend, denn sie vertilgen täglich Tonnen von dem Zeug. Mehr über den Muschelstrand haben wir 2006 auf unserer Homepage geschrieben.