Kreta 8.6. bis 17.6.2014

Allein in der Samaria-Schlucht

Wer schlau ist und nicht im Rudel durch die Samaria-Schlucht wandern will, packt es verkehrt an und steigt vom Schluchtausgang in Agia Roumeli hinauf. Und weil wir zu den Schlauen gehören, hatten wir am Vormittag den unteren, besonders imposanten Teil der berühmten Schlucht für uns alleine. Sehr schön.

Umso überfüllter erschien uns dann die Schlucht, als wir auf die ersten Wanderer von oben stießen. Dafür war es am Abend, als die meisten Touristen von den Fähren abgeholt worden waren, wieder recht still in Agia Roumeli, da zu dem Ort ja keine Straße führt und er nur übers Meer erreichbar ist.



Für die Schluchtwanderung haben wir übrigens richtige Wanderschuhe getragen und waren damit ziemlich overdressed. Es ist unglaublich, womit manche sechs Stunden lang die 900 Höhenmeter über Geröll und Steinwege hinuntersteigen.



Begegnungen

Sie ist Engländerin und hat ein Haus auf dem Südpeloponnes, er lebt in Schottland. Sie sind zusammen in einem alten Nissan unterwegs. Sie schlafen auf der Ladefläche des Autos, manchmal grillen sie am Lagerfeuer oder werfen ein wenig Gemüse in einen Topf. Luxus wie Kühlschrank oder ein richtiges Bett gibt es nicht. Die beiden sind um die siebzig und leben zumindest einige Wochen im Jahr sehr spartanisch.

In Erinnerung bleibt uns auch der Trompeter der Bamberger Symphoniker. Mit zwei Blasinstrumenten sitzt er im Schatten eines Felsens am Strand. Sein Platz ist nur mühsam zu Fuß über eine hohe Sanddüne zu erreichen. Den Notenständer hat er auch mitgeschleppt. Der Wind trägt den Klang seiner Trompete über den einsamen Strand. Irgendwo muss er ja üben, meint er.

Menschen sind auf so viele unterschiedliche Arten unterwegs. Häufiger als in den letzten Jahren sehen wir junge und ältere Paare in kleinen Zelten, die sie irgendwo am Strand aufschlagen. Und dann sind da natürlich die vielen Wanderer, die mit ihren Rucksäcken den berühmten Wanderweg E4 gehen, der Kreta quert. Zumindest einige Nächte verbringen sie dabei im Freien. Manche tragen nur einen kleinen Notbiwak mit, in dem sie die kalten Nächte in den Bergen verbringen.

Die Gottesanbeterin und summende Fährgäste

Das Tierchen auf dem Foto links unten ist eine Gottesanbeterin, die Bewohnerinnen der Kisten auf dem Pick-Up auf dem rechten Foto sind glücklicherweise nicht zu sehen. Ein Imker hat seine Bienen von einer Insel auf die andere übersiedelt und zur Sicherheit noch ein Netz über die Bienenstöcke gehängt. Die anderen Tiere auf den Fotos sind die üblichen Verdächtigen auf Kreta.





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