Venedig - Biennale November 2019

Kunstbiennale Venedig 2019

Neu ist der Luxemburger Pavillon im Arsenale. Der Künstler Marco Godinho beginnt gleich ganz groß. Sein Projekt „Written by Water“ ist raumfüllend. Zum Monumentalen neigt auch Lorenzo Quinn. Die Hände, die der Sohn von Anthony Quinn im Arsenale aufgestellt hat, sind 16 Meter hoch. Solche Werke entfalten ihre Wirkung meist ziemlich direkt. Da braucht es nicht viel Anstrengung seitens der Betrachterin, weil diese Kunst schon allein auf Grund ihrer schieren Wucht so beeindruckend ist.


Marco Godinho, Written by  Water Lorenzo Quinn, Building Bridges



Schuhe ausgezogen, rauf auf die großen Glasplatten und dann der Blick in die Tiefe. Im philipinischen Pavillon in den Giardini sorgt der Künstler Mark Justiniani bei vielen für ein flaues Gefühl. Die Installationen, die sich unter der Glasplatte befinden, ragen, so scheint es, fast endlos in die Tiefe. Tatsächlich ist das zumindest zum Teil optische Täuschung. Der Künstler selbst ist anwesend und hat offenbar seine Freude an der Rezeption seines Werks.


Mark O. Justiniani, Island Weather Mark O. Justiniani, Island Weather


Mark O. Justiniani, Island Weather Mark O. Justiniani, Island Weather



Manchmal ist die Grenze zwischen Kunst und Kunsthandwerk nicht auszumachen. Besonders dann, wenn es sich um verspielte Arbeiten handelt, wie die Marktszenen der Ukrainerin Zhanna Kadyrova oder die Objekte von Daiga Granita im Lettland-Pavillon. Wir sind überrascht, Werke der Künstlerinnen Christine und Margaret Wertheim hier zu sehen. Gehäkelte Arbeiten der beiden haben wir erst diesen Sommer im Schloss Link Neuhaus im Mühlviertel bestaunt.


Christine und Margaret Wertheim, bleached Reef Christine und Margaret Wertheim, bleached Reef

Daiga Grantina, Lettland Zhanna Kadyrova, Ukraine


Yin Xiuzhen, Trojan Biennale 2019, Finnland



Auffallend sind heuer die vielen Videos, die es zu sehen gibt. Da sind sicher sehr gute Werke darunter, aber sie zu sehen, erfordert viel Zeit und Ruhe pro Film. Mit einigen Videos wäre der Tag schon vorbei. Ganz abgesehen davon, dass die Videos in kleinen dunklen Kojen gezeigt werden, - da könnte ich diese Videos wohl auch in einem Kino oder einem anderen Ort sehen? Interessant wird es für uns erst, wenn die Videos integraler Bestandteil eines Werks sind, wie es im sensationellen russischen Pavillon der Fall ist oder auch bei den Arbeiten im georgischen oder im ägyptischen Pavillon.


Anna K.E., Rearmirrorview Anna K.E., Rearmirrorview


Islam Abdullah, Ahmed Chiha, Ahmed Abdel Karim, Ägypten Islam Abdullah, Ahmed Chiha,Abdel Karim, Ägypten



Biennale 2019, Russland Biennale 2019, Russland


Biennale 2019, Russland7 Biennale 2019, Russland



Ein Tag auf der Biennale in Venedig vergeht ungeheuer schnell. Während in vielen Galerien und Ausstellungen oft nach zwei Stunden ein natürliches Ende der Aufnahmefähigkeit erreicht ist, bekommt die Aufmerksamkeit hier immer wieder neue Impulse.

Maleth/Haven/Port, Malta Arthur Jafa, Big Wheel


Marko Peljhan, Here we go again Marko Peljhan, Here we go again


El Anatsui, Ghana El Anatsui, Ghana



Die Füße schmerzen, das Kreuz tut schon weh, aber auch am zweiten Tag im Arsenale ist da immer noch die Neugier, die Vorfreude darauf, was uns wohl im nächsten Raum erwartet.


Anicka Yi, Südkorea, Biologizing the Machine Alexandra Bircken, Deutschland


Jimmy Durham, Eurasian Lynx Jimmy Durham, Eurasian Lynx



Schon jetzt: Vorfreude auf die Kunstbiennale Venedig 2022 und hier geht es zu Fotos der LinkBiennale 2017