Teneriffa 1.2. - 4.2.2013
Viel Verkehr
Dutzende Liebespärchen, die sich in ihren Autos vergnügen und ein paar Tenerifenos, die ihr Auto zur Disco umfunktionieren. Die erste Nacht auf Teneriffa auf einem Parkplatz am Strand ist zu laut um an Schlaf zu denken. Aber die Auswahl an Standplätzen ist nicht groß, nachdem die Fähre kurz vor Mitternacht auf Teneriffa angelegt hat.
Am nächsten Morgen entdecken wir dann den relativ schönen Strand. Feiner, heller Sand. Der hat allerdings einen weiten Weg hinter sich. Es ist Saharasand, der für die Touristen in den 70er Jahren angeschüttet wurde.
Dass der Strand immer schön geputzt wird, ist schon in den frühesten Morgenstunden zu hören, als die Strandkehrmaschine unterwegs ist. Zum ersten Mal erleben wir auch eine Art Strandwärter, der das Meerwasser mit einem Netz von Quallen und anderen unangenehmen Tieren befreit. Seltsame Touristenwelt.
Apartmentanlagen, Hotels, Golfplätze, gepflasterte Strandpromenaden, - Teneriffas Westküste ist nahezu komplett verbaut. Auf einem kleinen Hügel, auf dem Bauschutt abgeladen worden ist, ist eine Art G'stetten entstanden, die selbst mit einem 4WD nur mit viel Schwung zu erreichen ist. Der Hügel bietet uns einen einsamen Übernachtungsplatz inmitten verbauten Gebiets mit Blick auf das Meer und auf den Teide.
Die Hotelanlagen an der Costa Adeje verschönern die Küstenlandschaft definitiv nicht, aber für die Urlauber bieten sie halt vieles, was den Winter am Meer angenehm macht. Wir verbringen lustige Tage mit Edda und Max.
Die Glücklichen
Sie leben in kleinen Zelten oder unter Palmendächern, einige sogar in kleinen Häusern, die in den Fels geschlagen sind. Der Küstenabschnitt zwischen La Caleta und El Puertito nördlich des Touristengebietes Las Americas an der Südwestküste gehört den „Glücklichen“, wie sie in der Gegend genannt werden.
Sie kommen aus allen möglichen Ländern Europas und verbringen hier einige Wochen oder Monate. Zur Zeit sind viele Italiener da, die sich auf Teneriffa zufällig getroffen haben. Andrea zum Beispiel findet es im Winter in seiner Heimatstadt Mailand zu kalt. Aber es ist wohl nicht nur die Sonne, sondern ein sehr relaxter Lebensstil, der ihn angezogen hat.
Verglichen mit den Touristen in den Apartments und Hotels ist ihr Leben schon sehr einfach. Das Wasser müssen sie in Kanistern über den Berg schleppen, die Schlafstätten bestehen aus ein paar Brettern und alten Matratzen, die Suppe aus der ihr Essen besteht, ist buchstäblich sehr dünn.
Jetzt, Anfang Februar, sind sie damit beschäftigt Geld zu verdienen, indem sie Wanderern kalte Getränke verkaufen oder Gecos aus Steinen bauen. Sie brauchen Geld um zum Karneval nach Santa Cruz zu fahren, der ein ganz besonderes Fest sein soll. Die „Glücklichen“ zeigen uns ihre Fummel, mit denen sie im Karneval möglichst sexy aussehen wollen.
Luxushotels und Fetzenwohnungen
Strandwanderungen sind meist langweilig. Küstenwanderungen hingegen bieten viel Abwechslung. Besonders hier, im Südwesten Teneriffas. Und das liegt nicht nur daran, dass es ganz schön fordernd ist, die steilen Schluchten hinunter und die Hügel hinaufzusteigen.
Neben den verschiedenen Kakteenlandschaften, entdecken wir auch recht unterschiedliche Ferienwohnungen. Da sind die in den Stein gehauenen Häuser eines kleinen Dorfes oder auch Urlaubshäuschen, die aus ein paar Fetzen, Wellpappe, einem zerschlissenen Teppich und alten Sofas bestehen und einen seltsamen Gegensatz zum Luxus der bunten Hotelanlagen in der Nähe bilden.