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Lanzarote 6.12. - 27.12.2023
Das Scheißerle
Wir radeln durch die uns vertraute Landschaft in der Nähe des Ortes Punta Mujeres und entdecken, das etwas anders als sonst ist. Mitten in der Pampa ist eine Dorflandschaft entstanden. Zu erkennen sind Bäckerinnen, Bäuerinnen, Hirten und - die Heiligen Drei Könige.
Überall auf den Kanaren sind in dieser Zeit Weihnachtskrippen aufgebaut. Besonders schön ist die Krippe in Haria. Noch fehlt das Jesuskind, es ist erst der 23. Dezember. Vermutlich wird es am 24. in die Krippe gelegt.
Wir suchen den Caganer, einen Bauern, der irgendwo, eher versteckt, mit heruntergelassener Hose hockt. Dieses Scheißerle gehört zu jeder anständigen Krippe dazu. Ein Brauch, der vermutlich im 17. Jahrhundert in Katalanien entstanden ist und den Kreislauf der Natur symbolisieren soll. In dieser Krippe finden wir ihn in einer Höhle unter den Heiligen Drei Königen.
Weihnachtsstimmung
Der Markt in Haria, auf dem üblicherweise jeden Samstag Kunsthandwerk angeboten wird, gibt sich auch weihnachtlich. Außerdem gibt es Seide, die mit einem Farbstoff gefärbt wurde, der von Chochinillas stammt. Das sind jene Läuse, die auf Kakteen gezüchtet werden, und die einst Jörg Haider zur Abschreckung in seinem Anti-EU-Wahlkampf verwendet hat.
Das eigentliche Weihnachten, Navidad, beginnt am 25. Dezember. In der alten Hauptstadt von Lanzarote, in Teguise, zieht eine kleine Prozession mit Maria und Josef, die das Jesuskind tragen, durch den Ort. Eine Krippe ist in der Kirche, hinter dem Altar, aufgebaut.
Für unsere Verhältnisse ist das alles ziemlich viel Weihnachten. Als wir dann am 24. Dezember auch noch in dem netten Lokal Sociedad vom Weihnachtsmann bedient werden, ist schon alles egal und wir bauen in unserem Wohnmobil noch unseren Weihnachtsschmuck auf.
