ANREISE KANAREN 26.12.2024 - 4.1.2025
Donauquelle - Bilbao - Arcos
Eigentlich wollen wir ja am Ende unserer ersten Tagesetappe in der Nähe von Freiburg am Rhein übernachten. Dann wird es doch die Donau, weil wir einem Verkehrsstau ausweichen. Nun also Donaueschingen. Das passt gut, weil wir in der Nähe der Donau wohnen. Ein Besuch des Donauursprungs ist also ohnehin überfällig.
Ob diese Fotos der Quelle im Fürstlich Fürstenbergischen Schlosspark wirklich die eigentliche Donauquelle zeigen, ist nicht so klar denn es sprudelt und versickert in dieser Gegend ziemlich viel Wasser.
Der Spruch „Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“ weist auf den Zusammenfluss von zumindest zwei echten Quellen hin, aber da sich der Architekt Adolf Weinbrenner und der Bildhauer Franz Xaver Reich mit der Gestaltung und Einfassung dieser Quelle soviel Mühe gegeben haben, soll das auch gewürdigt werden.
Das Museum/Bilbao
Es ist natürlich das Museum, das uns zu einem Besuch in Bilbao verführt. Nicht nur uns. Bevor das Guggenheim-Museum Bilbao 1997 eröffnet wurde, verirrten sich kaum Touristen in die Industriestadt im Baskenland.
Es ist nicht schwer zu verstehen, dass der Bau des Architekten Frank O. Gehry so viele begeistert. Es ist die schiere Wucht, es sind die Materialien, die Formen und vor allem gibt es keine Seite des Museums, die nicht beeindruckend ist; keinen Blickwinkel, der nicht Neues bietet und überrascht.
Der Bau ist erst einmal von außen interessant, dann auch von innen.
Das Guggenheim-Museum ist ein Museum für Moderne Kunst, allerdings stößt die Kunst, die es beherbergt nicht auf besonders viel Interesse. Wer nach Bilbao kommt, will in erster Linie das Museum sehen und nicht seine Ausstellungen. Das ist verständlich, denn die Architektur zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Gerecht ist das nicht immer.
Und dann ist da natürlich Jeff Koons. Im Inneren des Museums und auch davor.
Neben Jeff Koons Blumenhund bewacht eine Spinne von Louise Burgeois das Guggenheim-Museum. Sie trägt einen Beutel mit 26 Eiern aus Marmor und ist Teil einer Spinnenserie, deren Exponate auch in vielen anderen Städten zu sehen sind.
Matrosen wurden einst an eiserne Stangen, an bilboes, gefesselt. Sie werden in Shakespeares "Hamlet" erwähnt. Der Stadtname Bilbao erinnert an die Eisenschmiede, die im zweiten Jahrtausend hier arbeiteten. Weil man von der Vergangenheit allein nicht leben kann, wollte die Stadt in den 1990er Jahren mit avantgardistischen Bauten punkten. Mit den Zwillingstürmen des japanischen Architekten Arata Isozaki oder der Fußgängerbrücke Zubizuri von Santiago Calatrav .
Die bunten Häuser entlang des Flusses Nervion, der alte Bahnhof, die engen Gassen der Altstadt, die alten Häuser mit ihren Balkonen - Bilbao ist eine nette Stadt, aber es ist trotzdem vor allem das Guggenheim Museum, das ihren Besuch lohnenwert macht.
Ein Besuch von Bilbao, ohne in einer Tapas-Bar baskische Tapas zu essen, ist undenkbar. Diese Pintxos sind meist kunstvolle Gebilde, die mit Zahnstochern zusammengehalten werden. Natürlich gibt es auch Schinken in allen Variationen und Preisklassen. Dazu wird Txakoli, ein leichter Weißwein getrunken.
Silvester
Bilbao von oben, von unserem Stellplatz hoch über der Stadt im Silvestertreiben betrachtet, wäre sicher schön gewesen, aber da wir es lieber stiller haben, suchen wir uns auf der Strecke Richtung Süden einen einsamen Übernachtungsplatz an einem verlassenen Bahnhof. Das ist eine Silvesternacht nach unseren Bedürfnissen.
Neujahrskonzert
Es ist 11 Uhr Vormittag, der 1. Jänner. Zeit für das Neujahrskonzert. Tatsächlich finde ich nach ein paar Minuten die Übertragung im spanischen Nationalsender RNE 1. So ziehen wir auf der Autobahn vorbei an Weiden auf denen Stiere grasen, Richtung Süden und und freuen uns an der Musik und an dem spanischen Moderator, wie er mit seinem hübschen Akzent die "Tritsch-Tratsch-Polka" einmoderiert.
Das weisse Dorf
In Arcos, dem Hauptort der weißen Dörfer in Andalusien, verbringen wir zwei Nächte zum Entspannen. Von hier sind es keine 70 Kilometer mehr bis zu unserem Fährhafen in Cadiz.