Sydney 13.3. - 17.3.2015 (New South Wales)
Das Dach
Das vielleicht berühmteste Dach der Welt zeigt auf den ersten Blick, wo wir gerade sind. Die gefliesten Segel glänzen in der Sonne. Nur aus der Nähe kann man die Oberfläche der abwechselnd matt und der glänzend lackierten Fliesen von einander unterscheiden. Doch dieser Blick ist entscheidend. Er macht den Unterschied zwischen einem Foto vom Opernhaus in Sydney und der Wirklichkeit aus.
Der Schleier muss fliegen
Brav wartet der Bräutigam während die Braut nach Anweisung des Fotografen wie eine Statue verharrt. Die entscheidende Aufgabe hat die Assistentin des Fotografen.
Sie muss den Schleier heben und im richtigen Moment loslassen, damit er für das Foto schwebt. Es ist Samstag und der Hyde Park scheint bei Asiaten eine beliebte Kulisse für Hochzeitsfotos zu sein.
Wir beobachten das Geschehen einige Zeit, aber vermutlich steht die Braut noch lange danach geduldig da und wartet bis der Schleier so fällt, wie es dem Fotografen vorschwebt.
Schönes Sydney
Eine Stadt in dieser Lage müsste sich schon anstrengen um nicht schön zu sein. Neben dem natürlichen Hafenbecken, das Sydney so besonders macht, bietet auch die Architektur der Stadt immer wieder spannende Momente.
Die Aborigine Königin
Die Dauerausstellung mit australischer Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts hat geschlossen. Nichts ist es also mit den Bildern von Sidney Nolan, auf die wir uns schon so gefreut haben. Aber dafür Evariste Luminais, Lucian Freud, Francis Bacon, Picasso und viele andere Europäer. Die Art Gallery of New South Wales hat allerhand Überraschungen für uns.
Wirklich beeindruckend ist die Ausstellung Yiribana, die uns andere Aspekte der Malerei der Aborignes zeigt. Einmal etwas anderes als die spirituellen Erzählungen und dekorativen Bilder mit den weißen Punkten.
Was wir hier sehen, ist kraftvolle Malerei auf Rinde, aber auch auf Leinwand. Die aboriginal Künstlerin Nongirrna Marawili bekennt sich sogar dazu, dass sie keine Geschichten erzählt: „No story, only flames“.
Umwerfend komisch und sehr böse setzt sich Darren Siwes mit kolonialer Geschichte und kulturellen Stereotypen auseinander. Sein Bildtitel Northy Kwin kommt aus dem Dialekt der Dalabon und meint Noughty Queen.
Irischer Feiertag
Zwar ist der Gedenktag des heiligen Patrick, der St. Patrick’s Day für die Australier kein gesetzlicher Feiertag, aber gefeiert wird er. Weil er heuer auf einen Dienstag fällt, wird Sydney schon am Sonntag davor grün und nicht nur Iren trinken Guiness in rauen Mengen.
Guiness zum Schlecken
Wir bekommen zur Feier des Tages nicht nur Bier, sondern auch Eis. In China Town gibt es einen Laden, in dem jede Portion Eis extra zubereitet wird. Mit flüssigem Stickstoff und Zutaten, die für Eis nicht eben üblich sind. Ich bekomme eine Mischung aus Banane und Petersilie (es schmeckt wirklich nach Petersilie) und Bruno bekommt Eis, das nicht nur Guiness Beer heißt, sondern auch so schmeckt. Aber Guiness zum Trinken gibt es dann auch noch.
Bunte Fische
Vom Dach der Art Gallery lässt sich die Harbour Bridge gut fotografieren und ein Spaziergang über die Brücke bietet neue Perspektiven auf die Oper. Beide Wahrzeichen Sydney's lassen sich noch einmal von der Fähre nach Darling Harbour aus bewundern und von dort ist es nur ein Katzensprung zum berühmten Fish Market.
Körberlflechten
Wer etwas über die Kunst der Aborigines erfahren will, bekommt spirituelle Geschichten, Erzählungen über die Ahnen und Informationen über das Handwerk der australischen Ureinwohner.
Vor allem das Körberlflechten wird im Detail beschrieben und in vielen Ausstellungen in ganz Australien sind hunderte von Körberln zu sehen. Im Museum of Contemporary Art werden auch Körbe gezeigt, aber hier hier geht es nicht um Handwerk, nicht um Kunsthandwerk, sondern um Kunst.
Abgesehen von den wirklich sehenswerten Bildern von Aborigines zeigt das Museum of Contemporary Art beeindruckende Lichtinstallationen von Nigel Milsom. Die Bilder von Luise Hearman, Brian Blanchflower und Ildiko Kovacs - Künstlerinnen und Künstler, von denen wir noch nie gehört haben, sind ganz unglaublich.