Myall LAkes und Mount Kaputar NP 18.3. - 25.3.2015 (New South Wales)
Dazwischen
Das Foto mit dem Pelikan in der Abendsonne zeigt ganz gut die besondere Stimmung im Myall Lakes National Park.
Als wir 2007 hier waren, haben wir zum ersten Mal schwarze Schwäne gesehen und fotografiert. Damals waren auch viele Dingos in der Gegend, die wir heuer nicht entdecken. Reise 2006/07
Der Myall Lake ist leicht salzig, da er nur durch eine Sanddüne vom Meer getrennt ist. Genau dazwischen stehen wir mit unserem Wohnmobil. Vor uns plätschern die leichten Wellen des Sees, hinter uns donnern die Meereswellen des Pazifischen Ozeans. Sehr nett.
Große Echsen
Die Aborigines behaupten, dass Goannas gut schmecken. Das wollen wir nicht überprüfen. Aber wir beobachten, dass diesen Waranen das Abendessen unseres Nachbarn gut schmeckt, das dieser unbeaufsichtigt nur ein paar Minuten vor seinem Zelt stehen lässt.
Dass sie bei Campern immer wieder Nahrung finden, ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass sie auf diesem Campground nicht besonders scheu sind. Normalerweise kommt man ihnen kaum auf fünf Meter nahe, hier besuchen sie uns, was immer ein wenig seltsam ist.
Angenehmer finde ich die kleineren Echsen, die es hier natürlich auch gibt. Die sind im Vergleich zu den bis zu zweieinhalb Meter großen Goannas deutlich niedlicher.
Schlange Nummer Zehn
Ich putze gerade Gemüse, als ich ein Rascheln im Busch höre. Der große Goanna macht auf sich aufmerksam. Obwohl ich ihn an diesem Tag schon oft fotografiert habe, fühle ich mich in seiner Gegenwart nicht besonders wohl. Aber ich muss ihm dankbar sein, denn durch ihn habe ich meine Aufmerksamkeit dorthin gerichtet, von wo aus mich eine mittelgroße schwarze Schlange mit leuchtend rotem Bauch beobachtet: Eine Red Bellied Black Snake (rotbäuchige Schwarzotter). Sie ist schon sehr nah. Es beruhigt mich auch nicht wirklich, dass sie als bissfaul gilt. Mein Gemüse putze ich jetzt im Wohnmobil. Wenn man eine kleine Schlange, die ich zwischendurch gesehen habe, mitrechnet, war das Schlange Nummer 10.
Spaßvögel
Brunos Lieblingsvogel ist der Kookaburra. Das ist dieser lachende Vogel, von dem wir schon berichtet haben. Zur Erinnerung:
Und richtig Freude machen auch die Vögel, die wir nicht kennen, denen wir aber gerne zuhören, wie diesen beiden Spaßvögeln:
Unterwegs
Es ist ein gutes Gefühl am späten Nachmittag einen Platz zu erreichen, der für eine Übernachtung geeignet ist. Ein Bier zu trinken, zu kochen, vor dem Wohnmobil zu sitzen, vielleicht ein Lagerfeuer zu machen und sich für ein paar Stunden oder auch Tage angekommen zu fühlen. Aber manchmal ist es einfach nur schön durch das Land zu fahren……
Gewitter
Bevor der Fisch schlecht wird, muss er auf den Grill. Und wenn es regnet, wird die Arbeitsfläche zum Dach und die Badehose ersetzt die Kochschürze.
Der Regen war nur mehr der Rest einer Gewitterfront, die wir bei der Überquerung der Great Dividing Range, der Bergkette im Osten des Kontinents, von der Ferne gesehen haben.
Erst am nächsten Tag erfahren wir, dass die Unwetter ziemlich heftig gewesen sind und Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen Land verwüstet haben. Offenbar haben wir das Schlimmste knapp verpasst.
Die Orgelpfeifen
Vierzig Meter hoch sind die Orgelpfeifen im Mount Kaputar National Park. Dreißig Meter tief stecken sie in der Erde. Hier, wo vor Millionen Jahren Vulkane aktiv waren, sind sie aus geschmolzener Lava entstanden. Ab und zu brechen von dieser gewaltigen Orgel Stücke ab, die dann wie riesige Betonstelen im Bachbett liegen.
Ruppige Piste
Wir sind in den letzten Wochen gar nicht so wenig gefahren, auch wenn wir kaum Kilometer auf den Tacho gebracht haben. Das liegt daran dass wir viel auf Gravel Roads unterwegs waren. Straßen, die nicht geteert und von recht unterschiedlicher Qualität sind.
Manchmal sind sie ganz passabel zu fahren, manchmal sind sie ziemlich übel. Mit hohen Bodenwellen und tiefen Schlaglöchern. Die Australier scheinen diese Wellblechpisten zu lieben. Denn die hohe Zahl der Staubstraßen kann nicht nur finanzielle Gründe haben. Da geht es wahrscheinlich oft auch um Ideologie. Weil die Aussies gar so harte Burschen sind, wehren sie sich gegen Asphalt
.
Es gibt zwei Möglichkeiten diese Pisten zu fahren. Entweder mit 20 km/h oder mit mehr als 60 km/h. Die Nachteile der langsamen Geschwindigkeit sind klar, wenn man Hunderte von Kilometern unterwegs ist. Das Fahren mit hoher Geschwindigkeit ist allerdings sehr nervenaufreibend, denn jederzeit können Kängurus auf die Straße springen oder sich Schlaglöcher im Schatten verstecken. Angenehmer sind da die kleinen Waldwege, die ohnehin ganz langsam befahren werden…
Der Herr Pospischil
Wenn Michael Pospischil seine Bilder signiert wird er zu Herrn Pos Pis Chil. Das ist nur logisch, denn die Australier könnten mit seinem urwienerischen Namen nichts anfangen.
Michael Pospischils österreichischen Vater hat es in den 1940er Jahren hierher verschlagen, weil er damals im Iran Tunnel baute und von den Engländern im 2. Weltkrieg nach Australien deportiert und hier interniert wurde.
Michael ist einer von vielen Australiern, die wir kennenlernen, deren Eltern oder Großeltern aus Österreich oder Deutschland stammen. Darunter viele Juden, die vor den Nazis flüchten mussten, aber auch Einwanderer, die man heute so deppert Wirtschaftsflüchtlinge nennt. Menschen also, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf diesen Kontinent kamen.