Der Norden von Queensland 10.5. - 18.5.2015 (Queensland)
Seltene Tiere
In der Abenddämmerung schwimmen wir in einem klaren Fluss. Als wir uns abtrocknen, erregt eine Bewegung im Wasser unsere Aufmerksamkeit. Aus der Ferne schaut das Tier, das sich immer wieder an der Wasseroberfläche zeigt, wie ein kleines Krokodil aus. Nach einiger Zeit erkennen wir, dass es ein Platypus, ein Schnabeltier ist.
Wir haben in den letzten Wochen viele Stunden damit verbracht, an geeigneten Stellen darauf zu warten, dass sich so ein Platypus blicken lässt. Jetzt sind wir sogar mit einem geschwommen.
Und noch eine Premiere können wir feiern. Unseren ersten Kasuar. Und wir beobachen schwarze Kakadus, wie sie geschickt die Zweige von den Bäumen brechen, damit sie die Früchte, die daran hängen, vom Boden auflesen können.
Am Meer
Das ist das erste Mal, dass wir am Meer sind, ohne ins Wasser zu gehen. Noch ist die Zeit, in der der giftige Box Jellyfish, die Würfelqualle, unterwegs ist, nicht zu Ende.
Aber auch so ist es in Mission Beach recht nett . Hier tummeln sich Baumameisen am Strand, hier fallen so viele Kokosnüsse von den Palmen, dass sie als Begrenzung für Feuerstellen verwendet werden.
In diesem nördlichen Teil von Queensland trifft der Regenwald auf den Strand, was eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt. Bei Ebbe spaziert man an den Mangroven, die im Meer wachsen vorbei.
In Cairns
Eigentlich heißt es ja nicht Cairns sondern Cans. Die Queenslander haben ihre eigene Art Ortsnamen auszusprechen. Sonst gibt es von Cairns nicht viel zu berichten. Sehr viele junge Touristen, die von hier aus ihre Schnorcheltouren ans Riff unternehmen, ziemlich entspannte Stimmung.
Nächtliche Begegnung
Es ist dunkel, wir stehen ganz allein an einem Fluss. Ein Auto nähert sich mit hoher Geschwindigkeit und bremst kurz vor unserem Wohnmobil ab.
Bruno geht hinaus und vor ihm stehen zwei Aborigines mit einem langen Speer. Sie wollen hier Barramundi fischen. Da sie nur eine Funsel als Taschenlampe haben, leuchtet ihnen Bruno mit unserer Superlampe den Fluss aus. Barramundi finden sie keinen.
Die beiden erzählen noch, dass sie uns schon am Nachmittag bei einer Wanderung in einem Aboriginesgebiet beobachtet haben und dann zeigen sie, was ein Kavalierstart ist und verschwinden in der Dunkelheit.
In den Norden
Die Zuckerrohrernte beginnt. Unzählige Zuckerrrohefelder säumen unseren Weg nach Norden. Wir nehmen die Fähre über den Daintree River und kommen nach Cape Tribulation.
Weil es dort sehr touristisch hergeht, wagen wir uns auf den Bloomfield Track weiter nach Norden. Wir sind ganz stolz, dass wir diese, nur für 4WD zugelassene Strecke, fahren. Der Iveco nimmt die sechs Furten und mehrere trockene Flussbetten, die wir überqueren müssen ganz locker.
Nach der Hälfte der Strecke verwandelt sich die ruppige Piste plötzlich zu einer breiten asphaltierten Straße, die direkt nach Cooktown führt.
Die alte Stadt
Einst war Cooktown die zweitgrößte Stadt Queenslands, heute ist sie ein verschlafenes Nest. Einst hatte Cooktown fünfzig Pubs, heute nur mehr eine Handvoll.
Benannt ist sie nach Kapitän Cook, der hier 1770 gestrandet war, hundert Jahre später kamen Goldgräber aus Europa und China. Die eigentlichen Einwohner wurden schon bald vertrieben oder zu harter Arbeit versklavt. Heute leben nur mehr wenige Aborigines hier.
Für uns ist Cooktown der nördlichste Punkt Australiens, den wir auf unserer Reise erreichen werden.
Krokodile
Die Schilder, auf denen vor Krokodilen gewarnt wird, werden häufiger. Trotzdem schwimmen wir noch relativ oft in Flüssen. Die Australier kennen ihre Badestellen.
Wenn uns ein Aussie von einem Swimming Hole erzählt, dann können wir ihm vertrauen. Auch wenn ein paar hundert Meter weiter gefährliche Salzwasserkrokodile schwimmen.
Manche Stellen mögen Krokodile nicht, weil es dort zuwenig Fische oder zuwenig Sonne gibt, andere sind für die Kroks nicht erreichbar, weil sie Steine und kleine Wasserfälle hinaufklettern müssten.