Halbinsel Yorke und Adelaide 7.1. - 14.1.2015 (South Australia)
Wetterkapriolen
Binnen Stunden sinkt die Temperatur von 47 auf 24°C. In den Aldeaide Hills wütet ein Feuer, das 27 Häuser niederbrennt. Die extreme Hitze hat die Buschbrände verursacht.
Nur wenige Tage später sind die Straßen südlich davon unpassierbar, weil schwere Regenfälle zu Überflutungen führen. In einem anderen Teil des Landes zieht ein Tornado durch.
Das Wetter in Australien ist dermaßen dynamisch, dass wir wirklich froh sind, wenn wir wieder einmal Handyempfang und damit Internet haben um uns über den neuesten Stand schlau zu machen. Unsere Reisepläne passen wir nahezu täglich den veränderten Bedingungen an.
Hohe Silos und flache Strände
Da baden die, die sich keinen Urlaub leisten können. Vor dem Hintergrund eines gewaltigen Dröhnens. Das kommt von einer riesigen Siloanlage. Ein Förderband bringt das Getreide aus den Silotürmen direkt auf das nächste Schiff.
Wir sind in Port Pirie auf der Halbinsel Yorke, westlich von Adelaide. Uns gefällt die Bademöglichkeit unter dem Jetty, denn die schönen Strände Australiens sind zur Zeit wegen der großen Ferien alle überfüllt.
Im Übrigen hat Yorke ohnehin Strände, die nicht zum Schwimmen einladen. Ganz flach geht es hunderte Meter lang ins Meer. Das bedeutet, dass die Australier, die hier ihren Urlaub zum Fischen verbringen, ihre Boote von Traktoren ins Wasser ziehen lassen müssen. Wer nicht fischen will, kann Krebse fangen. Einfach so beim Strandspaziergang. - Nein, wir hatten kein Interesse.
Öde Architektur und tolles Bier
Adelaide ist keine schöne Stadt. Ein paar nette alte Gebäude (oder was die Australier halt alt nennen), sonst ziemlich öde Architektur.
Große, hässliche Parkhäuser mitten im Zentrum, offenbar keine richtige Stadtplanung. Keine mutigen Entwürfe, so wie man sie in Perth findet.
Großstadtflair finden wir hier nicht, trotzdem oder deshalb ist Adelaide ausgesprochen angenehm. Und es gibt jede Menge nette Pubs, die das berühmte südaustralische Bier Coopers ausschenken.
Inspiration
Auf dem Foto links sind eigentlich keine Bilder, sondern Türen zu sehen. Auf dem zweiten Bild von links ist der Türknauf zu erkennen. Insgesamt sind es neuen Türen, die einen Schlüsselmoment der Geschichte der australischen Kunst bezeugen.
1983 haben Mitglieder des Stammes der Walpiri beschlossen ihre heiligen Träume auf die Türen einer einsam gelegenen Schule 250 Kilometer westlich von Alice Springs, zu malen. Damit begann, sehr vereinfacht gesagt, die moderne Geschichte der Aboriginal Malerei.
Die Türen werden in einer hervorragenden Dauerausstellung im South Australian Museum gezeigt, in der die kulturellen Errungenschaften der Aborigines anhand tausender Objekte gezeigt werden. Endlich einmal Fakten und keine G’schichterln.
Schlecht aufgehängt und lieblos präsentiert: Das sind viele Bilder in der Art Gallery of South Australia. Aber bei allem Ärger überwiegt letztlich doch die Freude, denn es gibt einige ganz besondere Werke zu sehen:
Die Schraubenkunst von Thomas Hirschhorn, die extremen Köpfe von Sydney Nolan oder die australischen Landschaften von Hans Heysen.
Bruno steht lange vor einem der Heysen-Bilder. Er findet darin vieles, was er gerne mit seinen Fotos ausdrücken würde......
Unterwasserfotografie im Trockenen
Nein, nein, - wenn Bruno Unterwasserfotos macht, dann ist er normalerweise auch wirklich unter Wasser. Aber dieses Mal verwendet er eine ganz eigene Technik.
Weil Tauchen in den Piccaninnie Ponds nur mit Genehmigung erlaubt ist und wir eine solche nicht haben, müssen wir uns anders helfen.
Angeblich kann man im klaren Wasser dieser Seen nahe der Grenze zu Victoria die schönsten Unterwasserfotos machen. Mag sein, dass Brunos Unterwasserfotos beim Schnorcheln ein wenig besser geworden wären.
Genau genommen ist eine Unterwasserkamera bei diesem See ohnehin Luxus, - das Wasser ist tatsächlich so klar, dass es genügt am Ufer zu stehen und die Linse auf die Wasseroberfläche zu richten. Beim Bild links unten könnte man ja wirklich glauben, es wäre eine Wiese.