Great Ocean Road und Otway National Park 15.1. - 18.1.2015 (Victoria)
Spinnenalarm
Entdeckt haben wir sie in einem Spalt in der Türe. Eine Spinne, groß wie ein Handteller, mit grüngelben langen Beinen. Als Bruno sie (und uns) retten will, flüchtet sie ins Innere des Iveco und versteckt sich dort.
Von da an werfen wir während der Fahrt immer wieder ängstliche Blicke unters Bremspedal, auf die Kopfstützen und ins offene Handschuhfach, aber das Vieh zeigt sich nicht. Schließlich leuchtet Bruno in jede Ritze unseres Fahrgastraumes.
Tatsächlich finden wir eine Spinne, fast genauso groß, nur haben ihre Beine leider eine andere Farbe. Wenn wir nicht das ausgesprochene Glück haben, dass sie uns während der Fahrt über die Füße läuft, werden wir nie erfahren, ob die Riesenspinne den Fahrgastraum schon verlassen hat oder nicht. Sicherheit wird es erst nach einem österreichischen Winter geben, den sie wohl nicht überleben würde. Aber der ist ja für uns noch weit weg.
Vitamine
Alle Erdäpfel gekocht, alle Äpfel gegessen, aus den Gurken und Tomaten Salat gemacht und noch schnell eine Mango geschält. Wie meist, wenn es in den nächsten australischen Bundesstaat geht, bekommen wir einen Vitaminschub, um den jeweiligen Staat vor seinem schlimmsten Feind, der Fruchtfliege zu bewahren. Obst und Gemüse darf nicht nach Victoria. Bevor wir Gelegenheit haben unsere Vorräte jenseits der Grenze aufzufrischen, erfrischen wir uns selbst im Glenelg River.
Wendig und patschert
Ganz nah kommen wir ihnen nicht und darum muss das 400 mm Tele her. Es macht so viel Spaß die Robben zu beobachten, wie sie faul am Ufer liegen, im Meer herumtollen oder trotz der recht starken Brandung und ihres beachtlichen Gewichts ganz leicht aus dem Wasser auf einen Felsen klettern.
Irgendwie wendig und patschert zugleich. Dabei stinken sie fürchterlich. Zwei Kolonien von ihnen leben in der Nähe von Portland im Bundesstaat Victoria unweit der Grenze zu South Australia. Um sie zu sehen, wandern wir lange der Küste entlang und entdecken dabei einen steinernen Wald.
Die berühmte Straße
Bei richtigem Sauwetter fahren wir die berühmte Great Ocean Road entlang. Uns ist das egal, da wir vor Jahren bei Sonnenschein hier waren und die Zwölf Apostel, die London Bridge und die anderen steinernen Sehenswürdigkeiten zwar gerne am Weg mitnehmen, aber obwohl diese Formationen ganz wunderschön sind, steht der Touristenschwarm, der täglich diese Straße entlang zieht, in keinem Verhältnis dazu.
Sommertagstraum
Ich glaube ja, dass Shakespeare einen Farnwald wie diesen vor Augen hatte, als er Ein Sommernachtstraum schrieb. Hohe Farne, hinter deren Stämmen sich Elfen ducken und unter deren Blätterfächern Feen spazieren.
Der Farnwald mit seinen Wasserfällen im Otway National Park ist berückend schön und würde es nicht immer wieder regnen und die Temperaturen ständig sinken und die Windstärke ständig steigen, hätten wir hier wohl noch mehr entdeckt.
Wir ziehen weiter Richtung Melbourn um die Fähre nach Tasmanien zu nehmen. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch nette kleine Städtchen.