Südaustralien 17.11. - 30.11.2018 (South Australia, Victoria)
Alkotest
Polizeikontrolle an der Grenze zu Südaustralien. Ich sitze (wie so oft) am Beifahrersitz und kurble das Fenster runter. Der Polizist verlangt meinen Führerschein, ist plötzlich irritiert und schmunzelt als er merkt, dass auf meiner Seite gar kein Lenkrad ist. Er lacht, schaut zu Bruno und will von ihm den Führerschein. Außerdem muss Bruno einen Alkotest machen. Es ist 12 Uhr Mittag. Ich verpasse die Chance ein Foto zu machen und die Polizistin bietet mir eine Wiederholung der Blaserei an. Wir erzählen, dass wir noch nie in unserem Leben eine Alkoholkontrolle hatten und daraufhin darf ich auch einmal blasen. Selten so viel Spaß bei einer Polizeikontrolle gehabt.
Ende der Nullarbor
Vor seinem Ende wird der Weg durch die Nullarbor noch einmal richtig schön. Er führt an die Klippen. Die Bundacliffs sind bis zu 80 Meter hoch. Immer wieder finden wir Stellen, die wunderbare Ausblicke bieten.
Wie in Griechenland
Wir stehen auf einem Pass mit Blick auf die Berge. Ein herrlicher Sonnenuntergang. Beide haben wir plötzlich dieses „Griechenlandgefühl“. Nur dass Berge hier ein bissl niedriger sind.
Typisch Australien 1
Rote Felsen, weiße Strände, endloses Buschland. Das ist für uns typisch Australien. Aber genauso typisch für diesen Kontinent sind riesige Weizenfelder. Wir kommen gerade recht zur Ernte in Südaustralien, die gepaart mit dem Wind, der derzeit herrscht, eine staubige Angelegenheit ist. Was auf den abgeernteten Feldern noch zu finden ist, fressen die Schafe.
Typisch Australien 2
Auch die gelegentlichen Stopps in kleinen Städten geben uns das Gefühl so richtig in Australien zu sein. Oft gibt es nur eine Handvoll Häuser, aber auch auf die sind die Bewohner stolz, vor allem wenn sie so alt sind, wie zum Beispiel die Former Bank of Adelaide, die in Morgan steht und 1778 gebaut wurde.
Unspektakulär schön
Manchmal reißt Bruno das Lenkrad herum und ich erschrecke. Der Grund dafür ist meist ein Tier, dem er ausweichen will. Eine Schlange oder ein Sleepy Lizard. Extrem viele dieser laufenden Zigarren sind auf Australiens Straßen unterwegs und lassen sich immer viel Zeit, wenn sie einen Highway überqueren.
Ein Ziel dieser, unserer vierten, Reise durch Australien ist es, viele kleine, unbekanntere Nationalparks und Naturreservate zu besuchen. So kommen wir auf den Red Banks Conservation Park. Wir erwarten uns nicht viel von der Wanderung dort und haben dann soviel Freude an den Erdschluchten, die wir so nie zuvor gesehen haben.
Hauptsache groß
In Australien ist immer alles ein bissl größer als in Europa. Die Farmen haben gelegentlich die Größe eines österreichischen Bundeslandes, die Portionen im Lokal sind doppelt so groß wie in Österreich und natürlich sind auch die Hausboote, die entlang des Murray River unterwegs sind, riesig.
Steckengeblieben
Es ist so was von peinlich. Man kann über unseren Gefährten sagen was man will, aber wenn es wirklich hart auf hart ging, war er immer zuverlässig. In tiefem Sand, wenn es extrem steil wird oder eine tiefe Wasserfurt zu durchqueren war, hat er uns nie im Stich gelassen. Und dann kommen wir zu einer Minifurt, die durch ein bissl Wasser führt.
Das ist richtiger Kinderkram. Denken wir. Nur dass wir halt keine Ahnung haben, was Schlamm ist. Später erfahren wir dann, dass die Aussies diese Furt nicht durchfahren. Sie machen lieber einen kleinen Umweg. Aber da ist es schon zu spät und wir stecken fest. Ein bissl Pech ist auch dabei, weil der Allradantrieb zickt und sich erst einschalten lässt, als wir schon mitten in der Furt sind.
Der Gatsch ist richtig zäh. Als ich aussteige, bleibt mein Schuh auch gleich im Schlamm stecken. Jetzt muss ich barfuß Hilfe holen.
Auf der Suche nach Idylle
Es gibt so Tage, an denen wird es einfach nicht so richtig. Beim Aufstehen in der Früh quält uns der Gedanke, dass der 4WD nicht funktioniert. Dann fahren wir los und zum ersten Mal fühlen wir uns in Australien nicht wohl. Flaches, trockenes Farmland. Irgendwie unschön.
Wir reisen entlang des Murray River. Das haben wir uns sehr idyllisch vorgestellt, wollten uns dafür Zeit lassen und ab und zu am Fluss nächtigen. Nur: Die Gegend ist alles andere als romantisch. An den Plätzen am Fluss stehen große Warnhinweise, die dazu auffordern, den Platz sofort zu verlassen, wenn es regnen sollte. Die Gefahr sonst im Matsch steckenzubleiben sei dann enorm groß.
Nach zwei ziemlich öden Tagen finden wir dann doch einen zauberhaften Übernachtungsplatz am Fluss. Kakadus, Kookaburras, Kängurus, Hasen, herrliche Eukalypten und vor allem ein (wenn auch sehr lehmiger) Fluss zum Schwimmen. Und dann fährt auch noch ein alter Raddampfer vorbei und grüßt uns mit viel Getöns. Bruno legt sich wieder einmal unters Auto um zu sehen, was unser Allradantrieb so treibt. Alles ist in Ordnung. War quasi Fehlalarm. Hach, es ist ja so schön hier.