Südwestaustralien 9.11. - 16.11.2018 (Western Australia)
Gipfelsieg
Zugegeben: Ein Hügel mit 311 m Höhe ist nicht gerade ein Bergriese, aber der Weg auf diesen Zwerg-Berg hat durchaus Qualitäten. Der Fitzgerald River National Park, von der UNESCO zum Biosphären-Reservat ernannt, ist für seine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen berühmt. Mindestens 1800 verschiedene sollen es sein, etliche davon wachsen überhaupt nur hier und genau die sehen wir bei unserem Aufstieg auf den East Mount Barren.
Und weil die Blumenpracht noch nicht genug der Freude ist, gibt es als Draufgabe dann noch den Blick auf die weißen Strände.
Fliegenreich
Eine Wanderung ohne Fliegennetz möchte ich mir an Orten, wie dem Fitzgerald River NP gar nicht vorstellen. Inzwischen haben wir uns an die Netze schon so gewöhnt, dass wir uns auch mit ihnen gut auf die Landschaft und die Blumen konzentrieren können. Zwar sehen wir die Welt durch ein Gitter, aber wir sind nicht ständig damit beschäftigt die Fliegen aus Ohren, Augen und Nase zu vertreiben.
Verblühte Schönheit
Eigentlich sind wir zu spät hier, denn die Zeit der Wildblumen ist fast zu Ende. Aber es sind immer noch genügend Blüten zum Bestaunen und selbst die verblüten Pflanzen sind hier beeindruckend.
Ivecotreffen
Um 8 Uhr früh parkt ein Auto neben unserem Übernachtungsplatz im Cape Le Grand National Park nahe Esperance. Es ist der 4x4-Iveco von Jannette und Peter aus Melbourne, die wir ein paar Tage zuvor kennengelernt haben.
Nur wenige Stunden danach kommt noch ein 4x4-Iveco dazu. Er gehört Margaret und Peter von der Gold Coast. Wir sind uns schon einmal, vor vier Jahren, begegnet. Wir verbringen einen lustigen und entspannten Abend zu sechst.
Namenlose Farbe
Wäre der Name dieser Farbe nicht dermaßen grauslich politisch besetzt, wüßte ich schon, wie ich das Meer in der Bucht des Nationalparks Cape Le Grand bezeichnen soll. Es ist halt dieses besondere Blau... Der weiße Sand in diesen Buchten ist ganz fein und quietscht unter unseren Schuhen, so wie der Boden einer Turnhalle bei der Berührung von Turnschuhen klingt.
Zwergerl-Bergerl
Dieser Gipfelsieg war nicht allzu schwer: 70 Meter über dem Meeresspiegel haben wir erklommen. Begegnet sind wir einem kleinen Lizzard. Bei unserer Rückkehr ins Wohnmobil warten einige Kängurus auf uns.
Geradeaus
Unser Navi meint, dass jetzt Entspannung angesagt ist. Tempomat rein und das Lenkrad geradehalten. Bis zum nächsten Kreisverkehr sind es noch 1192 Kilometer. Bis dahin geht es so gut wie immer einfach geradeaus.
Die Straße, die West-und Südaustralien verbindet, empfinden viele als langweilig und eintönig. Wir fahren die berühmte Nullarbor schon zum zweiten Mal und mögen sie recht gerne. Die Buschlandschaft am Straßenrand ist durchaus abwechslungsreich, wenn man einen Blick für Details hat.
Abwechslung bieten auch die Tiere, auf die man jederzeit gefasst sein muss. Innerhalb von zwei Stunden sind das zum Beispiel zwei Kängurus, die gerade noch innehalten bevor sie vor uns auf die Straße springen und ein Emu-Papa mit seinen Jungen, der vor uns die Fahrbahn überquert.
Nein, natürlich sind die Zebrastreifen auf diesem 1200 Kilometer langen Highway nicht für Fußgänger gedacht, sondern für Flugzeuge des Royal Flying Doctor Service, die die Straße im Notfall als Landebahn benützen.
Zwischenstopp
Nach circa sechshundert Kilometern auf der Nullarbor, führt eine Staubstraße hinunter zum Meer. Dort steht eine alte Telegrafenstation und für zwei Nächte auch unser Gefährte. Wir machen es uns zwischen den Dünen bequem, bevor wir die nächsten sechshundert Kilometer angehen und Westaustralien verlassen werden.