Südwestaustralien 22.10. - 8.11.2018 (Western Australia)
Tödliche Schlangen
Das liebe ich. Ein sehr hübscher Campground am Meer inmitten von Bäumen. An einem Baum der Hinweis, dass es hier tödliche Schlangenarten gibt. An einem anderen Baum ein weiteres Schild, das uns sagt, dass Schlangen hier häufig sind. Und es dauert auch gar nicht lange, bis die erste Schlange zu sehen ist. Bruno freut sich, weil sie nahe genug für ein Foto ist.
Dabei sollten wir uns ja schon an den Gedanken gewöhnt haben, dass wir uns im Schlangenland bewegen. Gehen wir auf einem Campground aufs Plumpsklo werden der Boden, Wände und Decke abgesucht. Wandern wir, so scannen wir ständig den Pfad vor uns, um auf keine Schlange zu treten.
Tödliches Gift
In vielen australischen Nationalparks sind Giftköder ausgelegt. Das Gift mit der Nummer 1080 soll vor allem Wildkatzen und Füchse töten, die eigentlich in der australischen Natur nichts zu suchen haben. Dieses Gift kann einheimischen Tieren, wie Dingos nichts anhaben, weil es aus einer australischen Pflanze gewonnen wird. Die australischen Viecher sind dagegen immun. Ziemlich schlaues Konzept.
Schwieriger ist es mit wilden Eseln, Ziegen und Pferden. Diese Tiere oder ihre Vorfahren sind von Farmen entkommen und versuchen sich jetzt als Wildtiere. Erzählen wir einem Ranger über die entzückenden Wildziegen, die wir bei einer Wanderung gesehen haben, macht sich der Ranger auf den Weg und nimmt sein Gewehr mit.
Possierliche Tierchen
Ein Glück, dass den Brush-tailed Possums keine Gefahr vom Menschen droht. Sie sind sehr niedlich. Zwei Exemplare besuchen uns im Barrabup National Park am Abend am Lagerfeuer.
An der Eisenbahn
Der Barrabup National Park im Süden Australiens ist ein bezaubernder Platz. Anfang des 19. Jahrhunderts haben hier Holzarbeiter und ihre Familien gebadet. Eine Eisenbahnlinie führte das kostbare Holz der Jarrah Trees aus dem tiefen Wald zum Sägewerk in der Nähe. Heute können wir auf dem Bahndamm wandern. Der wird von Wildblumen gesäumt.
Hübsche Städte
Wir umfahren zwar die berühmte Weinregion um Margaret River, weil wir dort schon vor Jahren waren, aber Wein wird überall in Südwestaustralien angebaut. Nach den Wochen, die wir im nördlichen Westaustralien verbracht haben, ist es ein Genuss kürzere Strecken zu fahren und immer wieder kleine Orte wie Balingup, zu passieren und zu sehen, wie die Aussies ihre Städtchen behübschen.
Überraschend schön
Wir haben uns nicht allzu viel vom Süden Westaustraliens erwartet. Das ist vielleicht einer der Gründe, weshalb wir fast täglich angenehm überrascht werden. Die Landschaft mit ihren Weinbergen, Weizenfeldern und Kuhweiden hat etwas Sanftes. Die Hügel und grünen Wiesen erinnern manchmal an das Mühlviertel - abgesehen davon, dass im Mühli keine Karri und Jarrah und andere Eukalyptusarten wachsen.
Noch dürfen wir Lagerfeuer machen. Ab 1. November ist das in Westaustralien wegen der Brandgefahr nicht mehr erlaubt. Es wird ja jetzt auch langsam wärmer werden, denn der Frühling im Süden beginnt Fahrt aufzunehmen. Zur Zeit haben wir meist Nachttemperaturen von 8°C und Tagestemperaturen von 18°C. Gerade warm genug, um in den schönen Seen zu schwimmen.
Noch blühen die Wildblumen. Vor allem aber überrascht uns das üppige Grün der Wälder. In diesem Winter hat es in Südwestaustralien, im Gegensatz zu anderen Landesteilen, viel geregnet.
Gutes Bier
Eine Bierbrauerei in Denmark verlockt uns zu einem, für uns unüblichen Stopp um die Mittagszeit. Zum Craftbeer gibt es Pizza aus dem Holzofen, die einer echten italienischen Pizza schon sehr nahe kommt, was in Australien wirklich eine Seltenheit ist.
Nicht schon wieder
Wie ich es hasse, diese Fotos zu machen. Wieder einmal liegt Bruno unterm Auto. Es tropft. Wir sind ja inzwischen geübt. Übers Internet einen Mechaniker in der Nähe suchen (Nähe ist relativ). Hinfahren. Entdecken, dass es die Werkstätte nicht mehr gibt. Eine andere finden. Die hat zu. Handynummer des Mechanikers beim Nachbarn besorgen. Unseren alten Gefährten verfluchen.
Dave Malloney, irischer Abstammung, in sechster Generation in Australien und die letzten 22 Jahre seines Lebens hauptberuflich Taucher, stellt schließlich fest, dass eine Dieselleitung leck ist. Bruno und er arbeiten gemeinsam und haben sie nach zwei Stunden wieder geflickt. Genau genommen haben wir schon wieder Glück: Dave mit seiner kleinen Klitsche ist genau der richtige Mann. Wir verabschieden uns sehr herzlich.