Griechenland 2020
Theoretischer Mundschutz
Der Kellner trägt eine schwarze Maske. In dieser Taverne werden, so wie in den meisten anderen Lokalen auf Kreta, die Corona-Vorschriften theoretisch beachtet. Wenn uns der Kellner erzählt, welche Speisen es heute gibt, nimmt er die Maske runter. Wenn er damit fertig ist, setzt er sie wieder auf. Logik ist ein griechisches Wort.
Die Wirte allerdings müssen mit ihren Gästen frei kommunizieren können und tragen deshalb oft nur Kinnwärmer. Auch die Abstandsregeln sind nichts für griechische Wirte. Schulterklopfen und eine gewisse Nähe muss einfach sein. Dafür werden die Liegen an den Stränden regelmäßig desinfiziert.
Der Segen des "e"
Und plötzlich klappt die Straße hoch. Radfahren auf Kreta kann mit Steigungen bis zu 19% verbunden sein. Mit den Mountainbikes war das früher für uns kaum mehr zu bewältigen. Vor allem wenn wir gegen den Wind unterwegs waren und starken Wind gibt es hier sehr oft. Aber jetzt. Hach, wir lieben unsere e-bikes!
Die Wahrnehmung beim Radfahren ist unvergleichlich. Da die Landschaft schneller als beim Gehen an uns vorbeizieht, entstehen völlig neue Bilder. Als ob die Landschaft in uns hineinfließt.
Coronafrei
Corona ist weit weg. Natürlich lesen wir Berichte über das Virus und seine Auswirkungen in Österreich und sonstwo und informieren uns über die aktuellen Zahlen in Griechenland, aber das Leben hier ist trotzdem anders. Das Chaos um Ampelregelungen, missglückte Verordnungen und Gesetze scheint durch die Distanz zwischen Kreta und Österreich von circa 2000 Kilometern weit weg. Aber vor allem ist es der Lebensstil, der hier für ein fast coronafreies Leben sorgt.
Weil wir immer im Freien sind - Essen und Trinken, Gespräche führen - alles spielt sich draußen ab, fühlt sich auch das Leben freier an.
Gehen
Wir nennen es großspurig „wandern“, aber meist sind es nur die Wege bis zur nächsten Taverne, die wir gehen. Es sind kleine Wanderungen von ein bis drei Stunden, die wir fast täglich unternehmen. Nicht aufregend. Nur schön.
Strandlilien
Stacheliges überwiegt zwar, aber neben Disteln und anderen Pflanzen, die uns beim Wandern die Waden zerkratzen, gibt es auch diese bezaubernden Strandlilien. Dünen-Trichternarzissen heißen sie und blühen vom Nachmittag bis zum frühen Morgen.
Verteilte Gunst
Wir bezahlen nichts für unsere Übernachtungsplätze, aber schließlich wollen wir den Griechen ja unser Geld da lassen. Da bleibt nur mehr, viel zu essen und zu trinken. Und weil wir unsere Gunst auf vier Tavernen in der näheren Umgebung verteilen, sind wir damit ganz schön beschäftigt.
Kein Reisebericht
Nein, das ist wahrlich kein Reisebericht. Wir haben unsere woMAN seit Wochen nicht mehr bewegt. Der Standplatz am Strand, den wir gefunden haben, ist einfach zu schön. Immerhin bewegen wir selbst uns ein wenig.
Variation
Letzlich schaffen wir doch noch eine Veränderung. Von einem Strand zum nächsten.
Es wird für dieses Jahr der letzte sein, an dem wir einen so herrlichen Standplatz finden. Am 21. Oktober wollen wir die Fähre von Kissamos nach Gythio nehmen.