Helgeland 20.7. bis 26.7.2016
Rudelwandern
Die Norweger lieben ihr Land. Zehntausende Norweger sind jetzt, in den Ferien, mit ihren riesigen, oft acht Meter langen Wohnmobilen unterwegs.
Dazu kommen noch extrem viele deutsche Urlauber und so sind einsame Plätze nur schwer zu finden. Bei besonderen Sehenswürdigkeiten wird es oft eng.
Auf den Berg Torghatten in der Region Helgeland mit ihrer fantastischen Inselwelt ist Rudelwandern angesagt. Das berühmte Loch im Fels teilen wir mit Dutzenden anderen Wanderern.
Typisch norwegisch 3
Fährenfahrten von Insel zu Insel sind genauso typisch norwegisch, wie die Tatsache, dass es bei der Auffahrt auf die Fähre keine Kontrollen gibt. Bezahlt wird irgendwo an Deck.
Man verlässt sich einfach darauf, dass jeder ein Ticket löst. Dieses Vertrauen haben wir auch schon bei den Eintrittsgeldern zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten erlebt und es begeistert uns, weil es Ausdruck einer bestimmten Art gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Hier geht man einfach davon aus, dass jeder seinen Beitrag leistet.
Arschkalt
Ein seltenes Tagesprogramm in Mittelnorwegen: Radfahren ohne größere Steigungen und ein Bad im Atlantik. Letzteres allerdings arschkalt.
Norwegian Woods
Der Titel des Beatlesongs Norwegian Woods soll auf ein Zimmer zurückgehen, das vorgeblich mit norwegischem Holz getäfelt war, tatsächlich aber billige Kiefer gewesen sein soll. „Aber 'billige Kiefer' sei doch kein so guter Songtitel“ hat McCartney einmal erzählt.
Wir erleben die Norwegian Woods bei Wanderungen auf der kleinen Insel Dønna. Märchenwälder, in denen sich zwischendurch das Holz immer wieder lichtet und den Blick auf die Schäreninseln freigibt.
Kein Geschrei, keine Beschimpfung
Unglaublich, wie einfach das Fahren mit den Fähren in Norwegen ist. Kein Mensch, der beim Einweisen laut schreit, niemand, der die Fahrgäste beschimpft, weil sie die Anweisungen nicht sofort verstehen, keine Hektik, kein Stress.
Alles, was wir sonst von griechischen Fähren gewöhnt sind, ist hier undenkbar. Insgesamt benützen wir in Helgeland sieben Fähren. Es gibt Tage, an denen wir dreimal Fjorde überqueren und immer ist alles entspannt.
Auch den Polarkreis überqueren wir mit einer Fähre recht unspektakulär. Entspannt ist dieses Land sowieso, an idyllischen Plätzen herscht kein Mangel.
Ewiges Eis
Zuerst sehen wir ihn nur von der Ferne. Auf der anderen Seite des Holandfjords, den wir entlang fahren glitzert die Gletscherzunge in der Sonne.
Am nächsten Tag setzen wir mit der Fähre über den Fjord, wandern dann über einige Umwege steil bergauf und stehen schließlich am Rand des zweitgrößten Gletschers Norwegens.
Seit den 1980er Jahren zieht sich der Svartisengletscher stetig zurück und man muss immer höher hinauf um ihm nahe zu kommen.